Katholische Kirchengemeinde St. Franziskus, Bremen

Katholische Kirchengemeinde St. Franziskus, Bremen

Faire Gemeinde

Wir werden ab Juni 2023 folgende fünf Kriterien verpflichtend erfüllen, die unser Handeln gerechter und ökologisch verträglicher machen:

  • Fair speisen: bei Veranstaltungen unserer Gemeinde, auch bei Gruppentreffen, servieren wir Kaffee und Tee ausschließlich aus fairem Handel. Auch bei Schokolade und anderen Importwaren versuchen wir, möglichst fair gehandelte Lebensmittel zu beziehen.Tees und Lebensmittel, die in Europa angebaut werden, bevorzugen wir aus regionaler und/oder biologischer Erzeugung.
  • Fair schenken: Geschenke, wie z.B. Abschiedsgeschenke für langjährige Mitarbeiterinnen oder Gastgeschenke haben faire Komponenten, wenn es diese Produkte aus fairer oder regionaler Erzeugung gibt. Auch Geschenkverpackungen sind fair gehandelt oder recycelt.
  • Fair-anstalten: Es gibt bei uns Veranstaltungen, die auf den fairen Handel und Produktionsbedingungen unserer Genussmittel aufmerksam machen, wie unsere Eine-Welt-Cafés. Diese werden wir auch in unserer Öffentlichkeitsarbeit bewerben und die Gründe für unseren Einsatz als »faire Gemeinde« erläutern.
  • Fair-brauchen: Wir sparen Energie, wo immer es sinnvoll ist. Diese Maßnahmen gelten schon seit dem letzten Jahr und sollen weiter durchgehalten werden. Dazu zählen das moderate Heizen, die Umrüstung der Öl-Heizung in St. Pius, Überlegungen zur Nutzung der Solarenergie, Austausch defekter Elektrogeräte durch sparsamere Modelle.
  • Fair-ändern: Mit Projekten wie dem Bike-Repair-Café, das soziales und nachhaltiges Handeln fördert, oder der jährlichen Beteilung an »Bremen räumt auf« werden wir als faire und aktive Nachbarn in unseren Stadtteilen wahrgenommen

Derzeit werden ausschließlich Waren aus Übersee mit den Fair-Trade-Logos ausgezeichnet. Das beutet nicht, dass alle regionalen oder lokalen Produkte automatisch Fairtrade sind. Da es auch in Europa und Deutschland Menschen gibt, die Lebensmittel unter unfairen Bedingungen erzeugen müssen (Erntehelfer, Fleischindustrie) und Konzerne, die auf Kosten der gesamten Bevölkerung Profite machen (Obstanbau, Getränkehersteller), lohnt es sich immer, genau hinzuschauen. Das wollen wir als Pfarrei zukünftig stärker tun und uns dabei unterstützen lassen vom Bistum Osnabrück und Expert*innen, die es in der Handelsstadt Bremen gibt.
Die Kombination aus langen Lieferketten, multinationalen Konzernen, tollen Werbeslogans und ökologischen Wechselwirkungen (ist eine konventionell erzeugte, also mit Pestiziden gespritzte Gurke ökologisch doch verträglicher als eine Biogurke aus einem Dürregebiet in Spanien?) stellt uns vor schwer zu entwirrende Verflechtungen. Das Thema ist sehr komplex und für uns als Endverbraucher herausfordernd. Wer etwas dazu beitragen möchte, ist herzlich willkommen!

Ansprechpartner für das Projekt ist Michael Kosubek.

In vielen anderen Bereichen als den verpflichtenden Kriterien reflektieren wir unsere Gewohnheiten und überlegen, ob es nicht anders sinnvoller ist: beim Thema Müllvermeidung, Nutzung von Mehrweggeschirr oder anderen fairen Gebrauchsgegenständen wie z.B. Bällen, Blumen, Möbel, ist noch »Luft nach oben«, finden die Gremienmitglieder. Es geht bei diesem Projekt nicht darum, Dinge von jetzt auf gleich perfekt zu machen, sondern in kleinen Schritten immer mehr dahin zu kommen, dass die Ressourcen dieser Welt für alle reichen und der Reichtum weniger nicht auf Kosten vieler beruht.

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